Das
Hermanns­denkmal

Hermann der Cherusker, auch als Arminius bekannt, war ein Fürst des germanischen Stammes der Cherusker und gilt als eine bedeutende Figur in der deutschen Geschichte. Er wurde um 16 v. Chr. geboren und wuchs als Geisel im Römischen Reich auf, wo er eine Ausbildung im Militär erhielt.

Doch anstatt den Römern treu zu bleiben, kehrte Hermann in seine Heimat zurück und schmiedete ein Bündnis germanischer Stämme. Sein größter Triumph war die Schlacht im Teutoburger Wald im Jahr 9 n. Chr., in der er mit seinen Kriegern drei römische Legionen unter dem Befehl des Statthalters Publius Quinctilius Varus vernichtend schlug. Dieser Sieg stoppte die römische Expansion nach Germanien und gilt als Wendepunkt der Geschichte.

Der Name “Hermann” stammt dabei jedoch nicht aus antiken Quellen, sondern wurde erst später von deutschen Humanisten eingeführt. Auch wenn Arminius / Hermann der Cherusker eine historisch belegte Figur ist, ist der Mythos rund um den Nationalhelden im geschichtlichen Gesamtkontext zu betrachten.

Das Hermannsdenkmal befindet sich in der Urlaubsregion Teutoburger Wald, etwa 10 Kilometer südwestlich von Detmold. Es steht auf der Grotenburg, einer Erhebung im Lipper Bergland.

Das Denkmal liegt inmitten eines Waldgebietes, das Teil des Naturparks Teutoburger Wald / Eggegebirge ist. Es gehört zur Stadt Detmold in Lippe - dem Land des Hermann.

Das Hermannsdenkmal ist insgesamt 53,46 Meter hoch und ist damit zu die größte Statue Deutschlands. Bevor die Freiheitsstatue in New York errichtet wurde, war es sogar die höchste Statue der gesamten westlichen Welt. 

Deshalb ist der Hermann in Detmold auch ein beliebter Aussichtspunkt, von dem Sie einen tollen Fernblick über den Teutoburger Wald haben.

Die Statue selbst misst 26,57 Meter und das große Schwert, das der Cherusker in die Luft reckt, misst 7 Meter. Der Steinsockel, auf dem die Kriegerfigur steht, umfasst eine Höhe von 26,89 Metern. 

Insgesamt erreicht das Denkmal auf der 386 Meter hohen Grotenburg eine beeindruckende Höhe und ist prägt somit maßgeblich das Bild vom Teuto.

Das Denkmal ist ein Bauwerk, das vor dem Hintergrund der politischen Situation des 19. Jahrhunderts zu sehen ist, die u.a. durch den Begriff „Deutsch-französische Erbfeindschaft“ gekennzeichnet ist. So schaut Hermann und reckt sein Schwert 'gen Frankreich nach Westen. Die Schwertspitze ist dabei ungefähr in Richtung Paris ausgerichtet. 

Das Hermannsdenkmal ist weit mehr als nur eine Erinnerung an die Varus-Schlacht im Teutoburger Wald. Es ist ein Symbol, das im Laufe der Geschichte immer wieder unterschiedlich interpretiert und instrumentalisiert wurde.

Das Denkmal wurde in einer Zeit errichtet, in der Deutschland noch nicht geeint war. Im Zuge des erstarkenden Nationalismus wurde Hermann als Symbol eines gemeinsamen “deutschen Volkes” stilisiert.
Auch die historischen Hintergründe der Befreiungskriege gegen Napoleon spielten in die einstige Bedeutung des Denkmals mit ein.

Tipp: Mehr über die Bedeutung des Hermannsdenkmals und dem Mythos im Laufe der Geschichte erfahren Sie auf interaktive Weise im Hermanneum.

Das Denkmal ist nicht nur eine Statue, die mit ihrem reinen Aussehen beeindruckt. Man kann auch in das Hermannsdenkmal hineingehen und über eine Wendeltreppe die Aussichtsplattform auf dem Sockel betreten. Von hier aus bietet sich Ihnen ein herrlicher Ausblick auf den Teutoburger Wald.

Hinweis: Beachten Sie die Öffnungszeiten je nach Jahreszeit. Der Eintritt ist kostenpflichtig.