Geschichtsträchtige Stätte
Die wohl prägnanteste Stadtwüstung Mitteleuropas liegt in der Nähe der jetzigen Lichtenauer Ortschaft Blankenrode.
In der Mitte des 13. Jahrhunderts n. Chr. wurde auf dem Bergsporn der Südegge die Grenzfestung "Blankenrode" erbaut. Fürstbischof Simon I. von Paderborn und der Abt des Klosters Corvey wollten mit dieser Burgstadt ihren Einflußbereich gegenüber dem Grafen von Waldeck abgrenzen. Durch die Stadt führte der alte Königsweg von Westen nach Osten. Heute heißt er "Warburger Weg".Ein doppelter Mittelwall teilte die Burgstadt: Im Westteil wohnten die Ackerbürger und Handwerker, Ritter und Burgmannen im Ostteil. Die starke Rundbefestigung auf der Berghöhe war das sicherste Bauwerk der Stadt. Dort wohnte der Burgvogt.
Im Jahre 1321 n. Chr. wurden die Blankenroder Stadträte, ein Stadtrichter und auch das Stadtsiegel erwähnt. Die Stadt selbst war als Grenzfestung oft umkämpft, teilweise zerstört, wieder aufgebaut und verstärkt worden. 1390 wurde Blankenrode in den Kriegswirren der "Bengeler Fehde" vollständig niedergebrannt und verwüstet.
Noch heute sind die von Wald überwucherten Wälle und Mauerreste vorhanden.
Seit Mai 2019 gibt es im Zuge des Projektes "KinderErlebnisWelt" des Naturparks TeutoburgerWald/Eggegebirge ein Hörmuseum in der Stadtwüstung. Die mittelalterliche Stadt wieder lebendig:
An zwölf Orten werden die Besucher ins tiefste Mittelalter abtauchen – genauer in das Jahr 1390 als die Stadt Blankenrode aufgegeben wurde und wüst fiel. „Die Wüstwerdung ist auch aus heutiger Sicht noch eine spannende, nicht vollkommen geklärte historische Begebenheit“, so der Konzeptentwickler und Archäologe Dr. Georg Eggenstein.
Wüstwerdung bedeutet, dass eine Siedlung oder eine Stadt aufgegeben oder verlassen wurde.
Agnes und Konrad, zwei Kinder aus der alten Stadt Blankenrode, nehmen die Besucher auf die besondere museale Erlebnis-Reise mit, untermalt von jeweils zum Ort passenden, typischen Geräuschen. So helfen das Hämmern eines Schmiedes, Pferdehufgeklapper, Marktgeschrei den Besuchern, sich das Leben vor über 600 Jahren vorzustellen, auch wenn von der Stadt an sich nur noch Wallanlagen zu erkennen sind.
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